Praxismarketing – die 9 Erfolgsfaktoren

Marketing und Werbung – damit beschäftigen sich heute auch Ärzt*innen. Die Sicht auf die Medizin hat sich nämlich gewandelt. Patient*innen nehmen medizinische Angebote vermehrt als Dienstleistung wahr. Entsprechend ändert sich auch ihre Erwartung an „Convenience“, Information und Verfügbarkeit. So rüsten Sie sich für zeitgemässes Praxismarketing:


Die beste Werbung ist immer noch die persönliche Empfehlung. Doch persönlich empfehlen kann Sie nur jemand, den Sie bereits behandelt haben. Wie aber finden neue Patient*innen in Ihre Praxis? Egal, ob Selbstzuweiser oder zugewiesene Patientin; der erste Kontakt passiert heute meist online. Und das oft lange vor dem ersten Besuch bei Ihnen. Genau hier können Sie mit gezieltem Marketing punkten – nicht nur für die Patientenakquise, sondern auch für Image und Vertrauen. Das sind die 9 Erfolgsfaktoren:

 

1) Zeitgemässe, attraktive Website

 

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Einmal auf Ihrer Website, schliessen Frau und Mann von heute – bewusst oder unbewusst – vom Online-Auftritt auf Sie als Ärztin oder Arzt. Moderner Auftritt = moderne Medizin, lautet die Formel. Zeitgemäss heisst: ästhetisch ansprechend, gut strukturiert, verständliche Texte, Antworten auf die zentralen Fragen und sympathische Fotos von Personen und Praxis. Und das selbstverständlich gut dargestellt auf Handy, Tablet und Desktop.

 

Kurzum: Ihre Website ist Ihr zweiter Praxisstandort, der rund um die Uhr geöffnet ist und oft häufiger besucht wird als Ihre reale Praxis. Die Investition in Ihre virtuellen Räume lohnt sich.

 

2) Suchmaschinenoptimierung

 

Doch eine Website alleine reicht nicht aus. Hiess es früher „Wer keine Website hat, existiert nicht“, so liest sich das heute: „Wer keine Website hat, die gefunden wird, existiert nicht“. Denn die meisten suchen via Google und geben die www-Adresse nicht mehr direkt ein. Also gilt es, die richtigen Weichen für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) bereits in der Konzeptionsphase zu stellen. Denn was Google nicht findet, das finden auch Ihre potentiellen Patient*innen nicht! Und wer möchte, dass sein Link in den Suchergebnissen dann auch angeklickt wird, investiert in gut formulierte, einladende Meta Tags.

 

3) Online überzeugen und die Patientenperspektive einnehmen

 

Sind Besucher*innen einmal auf Ihrer Website, dann lassen Sie sie nicht sofort wieder gehen! Beantworten Sie dort die zentralen Fragen, mit denen (potentielle) Patient*innen an Ihren „Online-Empfang“ gelangen! Listen Sie nicht einfach Ihr gesamtes Angebot auf und überlassen es den Besuchenden „auszuwählen“, was für sie zutrifft. Nehmen Sie deren Perspektive ein und schreiben Sie in Umgangssprache für medizinische Laien.

 

Ein Beispiel dafür ist die Website des Neurochirurgen Dr. Knutti. Er geht davon aus, dass seine (potentiellen) Patient*innen aus drei grundlegenden Ausgangssituationen zu ihm kommen:
 

  • Jemand hat bestimmte Symptome, aber kennt die Diagnose noch nicht

  • Jemand hat (von seiner Hausärztin oder seinem Hausarzt) eine Diagnose erhalten und wurde für die Behandlung überwiesen oder

  • Jemand möchte sich über verschiedene Therapien informieren


Entsprechend ist die Website aufgebaut und inhaltlich verknüpft. Selbstverständlich gehören die Kontaktmöglichkeiten und die Praxis-Öffnungszeiten an eine prominente Stelle.
 

4) Digitale Services anbieten: Online-Terminbuchung, Online-Medikamentenbestellung, etc.

 

Führen Sie eine Praxis, die vor allem Selbstzuweiser*innen betreut? Dann bieten Sie unbedingt eine Online-Terminbuchung an. Denn: So wie wir ganz selbstverständlich Hotels, Flüge oder den Termin beim Coiffeur online buchen, so erwarten wir dies immer mehr auch vom Arzttermin – übrigens nicht nur Digital Natives. (Neu-)Patient*innen schätzen, dass sie auch ausserhalb der Praxis-Öffnungszeiten einen Termin vereinbaren oder wegen besetzter Telefonleitung mehrere Anrufversuche vermeiden können. Und Sie selber werden es schätzen, dass Ihre Website auch in Ihrer Abwesenheit für eine volle Praxis arbeitet.

 

Und wenn Sie eine Praxisapotheke führen, dann entlastet eine Online-Medikamentenbestellung Ihre Praxisabläufe und Ihre MPAs massgeblich. Neben dem Service für die Patient*innen natürlich. Ihre MPA wird nicht mehr von Anrufen unterbrochen und kann Bestellungen dann bearbeiten, wenn der Praxisbetrieb es zulässt. Dank Zugriff auf die SL-Liste wählen Patient*innen Medikamente, Packungsgrössen und Dosierungen bereits aus. Rückfragen entfallen. Pro Bestellung lassen sich so rasch einige Minuten sparen.

 

5) Suchmaschinenwerbung (Google Ads)

 

Stehen Sie am Anfang Ihrer Praxistätigkeit und möchten Ihren Patientenstamm aufbauen? Sind Sie in einem Fachgebiet tätig, in dem Patient*innen Ihre Ärztin oder Ihren Arzt selber wählen? Oder sind Sie an einem Ort tätig, wo Wettbewerb herrscht? Sind Sie zum Beispiel Augenarzt, Zahnärztin, Kinderarzt, Gynäkologin oder Orthopäde? Gerade in Ballungsgebieten nutzen Praxen zunehmend Google Ads, um bei den Suchergebnissen zuoberst zu erscheinen. Anzeigen lassen sich ganz gezielt schalten, z.B. in einem Umkreis von X Kilometern rund um Ihre Praxis. Zusätzlich verbunden mit einer Online-Terminbuchung lassen sich so neue Patient*innen gewinnen.

 

6) Google My Business Eintrag

 

Was früher der Eintrag im gedruckten Telefonbuch oder später bei Online-Telefonbüchern war, ist heute der Google My Business Eintrag. Google ist das Online-Adressverzeichnis schlechthin. Mit einem eigenen Eintrag erhöhen Sie Ihre Online-Sichtbarkeit, erscheinen mit Ihrem Eintrag auf der Google Suchergebnisseite und sind auch in Google Maps über Ihren Praxisnamen auffindbar. Das dient nicht nur der Suchmaschinenoptimierung, sondern wird auch von Patient*innen sehr geschätzt, die sich von unterwegs zu Ihrer Praxis führen lassen möchten.
 

7) Professionelles und einheitliches visuelles Erscheinungsbild

 

Bisher nicht erwähnt, doch grundlegend wichtig für jeden Praxisauftritt: ein professionelles und einheitliches visuelles Erscheinungsbild. Dazu zählen ein einprägsames Logo, eine passende Bildsprache, individuelle Gestaltungselemente wie Farben, Schriften, ein Key Visual oder Icons, gepflegte Praxisdrucksachen wie Visitenkarten, Briefpapier, Berichte oder Patienteninformationen. Idealerweise sind auch die Praxisgestaltung, Praxiskleidung, Signaletik und Beschriftungen in und um die Praxis darauf abgestimmt, genauso natürlich auch Ihre Online-Präsenz im Internet.

 

8) Verständliche Texte

 

Für einen nachhaltigen, sympathischen Auftritt lohnt es sich auch, in professionelle, gut verständliche Texte zu investieren – abgestimmt auf das jeweilige Medium. Gedruckte Informationen oder die Website haben unterschiedliche Anforderungen. Online gilt es z. B. auch die Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu berücksichtigen oder dass heute sehr oft auf mobilen Geräten wie Handy und Tablet und nicht mehr am Desktop gelesen wird. Ob Sie das Texten selber übernehmen oder an Ihre Agentur übergeben; es lohnt sich, dafür genügend Zeit und Ressourcen einzuplanen.

 

9) Offenheit für die digitale Zukunft im Gesundheitswesen

 

Digitaler, transparenter und schneller – Gesellschaft und Gesundheitswesen wandeln sich. Seien Sie offen für die digitalen Entwicklungen im Gesundheitswesen. Patient*innen sind auch Kunden*innen. Beobachten Sie, was diese bewegt und wohin sich ihre Bedürfnisse und Erwartungen entwickeln. Vielleicht macht es für Sie schon bald Sinn, eine Online-Sprechstunde einzuführen, einen Login-Bereich für Patient*innen zu eröffnen oder das Elektronische Patientendossier (EPD) anzubieten? Es bleibt spannend, was sich in diesem Bereich alles tut!

 

Fazit


Marketing und Werbung für Ärzt*innen sind definitiv in der Gegenwart angekommen. Gutes Praxismarketing umfasst heute viele Aspekte – online, offline und im Idealfall verknüpft. Am besten wählen Sie eine spezialisierte Agentur, die beides abdeckt und für Sie den Gesamtüberblick behält. Und die natürlich auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für Werbung und Information von Ärzt*innen kennt.

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